Long-COVID und Post-COVID
Das Corona-Virus Typ 2 beeinflusst seit über zwei Jahren unser Leben und hat Veränderungen in vielen Bereichen mit sich gebracht: unser alltägliches Verhalten, der Weg zur Arbeit, der Arbeitsort selbst, die Urlaubsplanung. Eine immer weiter steigende Anzahl von Menschen sieht sich mittlerweile auch mit Langzeitfolgen der Erkrankung konfrontiert. Halten die Symptome einer akuten Infektion länger als vier Wochen an, spricht man von Long-COVID oder post-akuten Folgen von COVID-19. Gehen die Symptome über 12 Wochen hinaus bzw. kommen während dieser Zeit neue Symptome hinzu, die nicht durch andere Diagnosen zu erklären sind, lautet die Diagnose Post-COVID-Syndrom.
Die Häufigkeit der Long- bzw. Post-COVID-Symptomatik schwankt je nach Patientenauswahl, Art der Befragung und Kriterien der Genesung. Dem Robert-Koch-Institut zufolge liegt sie zwischen 7,5% und 41% der zuvor akut erkrankten Patienten. Weder die genaue Entstehung noch die effektivste Wahl der Therapie sind zum jetzigen Zeitpunkt abschließend geklärt. Wohl gibt es aber Patientengruppen mit erhöhtem Risiko für Langzeitfolgen, wie beispielsweise ein schwerer Verlauf der Erkrankung selbst, weibliches Geschlecht, hohes Alter, körperliche und psychische Vorerkrankungen.
In Bezug auf die auftretenden Symptome reicht das Spektrum von den typischen Geruchs- und Geschmacksstörungen über unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen und Husten bis hin zu Luftnot und Einschränkungen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Ein weiteres sehr häufig beschriebenes Beschwerdebild ist die Fatigue – eine Art der Erschöpfung, die subjektiv oft als stark einschränkend wahrgenommen wird und nicht im Verhältnis zur vorausgegangenen Anstrengung steht. Sie lässt sich durch Schlaf oder Erholung nicht wirklich verbessern und kann auf körperlicher, kognitiver und/oder psychischer Ebene stattfinden. Tritt eine schwere Fatigue bei Patienten unter 60 Jahren und über mehr als 6 Monaten auf, sollten die Diagnosekriterien eines chronischen Fatigue Syndroms überprüft werden.
Eine kausale Therapie der Fatigue ist bisher allerdings nicht bekannt und die aktuelle S1-Leitlinie zu Long- bzw. Post-COVID nennt als Therapieziel in diesem Bereich zwar die Symptomlinderung und Vermeidung der Chronifizierung, skizziert die Möglichkeiten dafür aber nur sehr grob. Daher liegt es nahe, als möglichen Angriffspunkt für eine unterstützende und aufbauende Therapie Mikronährstoffe zu nutzen. Denkbar ist in diesem Rahmen die Verbesserung des Leitsymptoms einer Post-COVID-Erkrankung durch die Gabe hochdosierter B-Vitamine. Um die Energiegewinnung besonders effektiv anzukurbeln, kann auch eine Kombination der B-Vitamine mit weiteren wichtigen Bausteinen und Cofaktoren der ATP-Synthese verabreicht werden. Auch die zusätzliche intravenöse Gabe von Antioxidantien wie
Vitamin C, L-Carnosin und Taurin können zur Verbesserung von starken Erschöpfungszuständen beitragen. Vitamin C wirkt zusätzlich stimulierend auf das zelluläre und humorale Immunsystem.
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